Gerne hätten es Christa, Detlef und Bernd auf ihre Fahnen geschrieben, dass ihnen ein 2-Sterne Menü beim gemeinsamen Kochen gelungen sei. Es hatte sich wirklich so angefühlt, aber Tim Raue gab mit seiner Lieferung des Morgenpost-Spezial -Menüs ehrlicherweise dann doch den entscheidenden Beitrag zum Gelingen für einen Sternerestaurantgenuss in den eigenen vier Wänden. Asiatisch inspirierte Küche auf höchstem Niveau in Handwerk, Produktqualität und mit einer ausgewogenen Schärfe wurden in 3 Papiertüten bis vor die Haustür geliefert und mussten dann nur noch nach sorgfältiger Anweisung kurz erhitzt und auf den Teller platziert werden. So gab es dann Köstlichkeiten wie einen thailändichen Tam-som-o Salat, in Orangenöl vorgegarten Aomori Lachs, Tomaten Kim Chi und Sansho Pfefferbeeren. Als dritter Gang und allgemein als Höhepunkt kam das butterweich geschmorte Kalb in einer phantastischen Kamebishi-Sojasaußenjus mit Jalapeno-Chili und geröstetem schwarzen Quinoa. Dazu Erbsenpüree und ein Salat von Erbsen, Sojasprossen, Ingwer, Shiso, Zuckerschoten und Apfel.
Die so angeregten Geschmacksnerven waren dann gut vorbereitet, um am Ende sich dem Dessert zuwenden zu können: Macadamia Nugat, fein säuerlicher Quitten-Safran-Kompott und eine Sauße aus Passionsfrucht. Als Fauxpas empfunden war hier die Anweisung von Tim Raue, man könne doch diese herrliche Nachspeise direkt aus der Schale aus Plastik essen. Hier kam wohl die Streetboymentalität des einstigen Bad Boys zum Tragen. Es war dann auch kein Problem die Köstlichkeit aus der Plastikschale kultiviert auf den Teller zu bringen.
So geriet alles am Ende dann doch zum hervorragend goutierten kulinarischen Gesamtkunstwerk und wir hatten am Ende das Gefühl, dass auch in den heimischen Küchenwänden kulinarisch Großes möglich ist…
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